Bodenrichtwert Mecklenburg-Vorpommern
Wie teuer ist ein Quadratmeter in Mecklenburg-Vorpommern? Eine Antwort hierauf kann der Bodenrichtwert als grobe Richtschnur liefern. Beim Bodenrichtwert handelt es sich um einen Durchschnittswert, der Aufschluss über den Wert geben kann. Doch gerade wenn man nach dem einen Bodenrichtwert für Mecklenburg-Vorpommern fragt, so bekommt man hier zwar einen Wert, der aber keinerlei Aussagekraft hat. Eben weil nicht jede Region in Mecklenburg-Vorpommern gleich viel Wert beim Boden hat. Gerade in Mecklenburg-Vorpommern ist das besonders extrem. Zum einen hat man hier die Landeshauptstadt Schwerin, hier liegt der Bodenrichtwert in bester Lage bei 1280 Euro pro Quadratmeter.
Noch deutlich teurer ist der Wert direkt auf Rügen und Usedom und damit auf den Inseln von Mecklenburg-Vorpommern. Hier macht sich beim Bodenrichtwert zum einen der begrenzt verfügbare Rahmen an Boden bemerkber, aber vor allem der sehr hohe Erholungswert den man hat. Gänzlich anders sieht es dafür in den Dörfern, in den strukturschwachen Regionen aus, hier hat man einen Bodenrichtwert von teilweise nicht mal 100 Euro für den Quadratmeter. Gerade diese Unerschiede zeigen sehr deutlich, warum ein Bodenrichtwert für Mecklenburg-Vorpommern keine Aussagekraft hat.
So wird der Bodenrichtwert errechnet
Für jede Kommune in Mecklenburg-Vorpommern wird der Bodenrichtwert individuell, von einem Gutachterausschuss nach der Maßgabe von verschiedenen Faktoren bestimmt. Das gilt nicht nur für Schwerin, für die Inseln,sondern auch für Wismar und die anderen Städten und Gemeinden.
Bei der Bewertung vom Bodenrichtwert, wird hierbei auch unterschieden zwischen der Art vom Boden, die sich aus der Nutzung ergibt. So unterscheidet man hier zwischen Wohnflächen, aber auch Industrie- und Gewerbeflächen und Landwirtschaftsflächen. Mit jeder dieser Nutzungsarten ist schon ein unterschiedlicher Wert verbunden. Wenn es jetzt um die Berechnung vom Bodenrichtwert geht, kommt es nicht nur auf die Art vom Boden an. Sondern vielmehr auch auf die Verkäufe von Grundstücken in den letzten zwei Jahren. Hier erfolgt durch den kommunalen Gutachterausschuss eine Preissammlung, in dem alle Kaufverträge gesammelt und ausgewertet werden.
Die erzielten Kaufpreise fließen bei der Ermittlung vom Bodenrichtwert mit ein. Mit ein fließt aber auch die Lage vom Boden, die Erschließung wie Straßen, aber auch mit Medien wie Wasser, Abwasser und Strom, und letztlich auch die Infrastruktur. Dazu zählt zum Beispiel das Vorhandensein von öffentlichen Einrichtungen wie Schulen. Alle diese Faktoren werden vom Gutachterausschuss gewichtet und ergeben dann den Bodenrichtwert, der dann öffentlich ausgewiesen wird. Je nach Kommune hat man hier, nicht nur wegen den unterschiedlichen Nutzungsarten vom Boden einen abweichenden Bodenrichtwert, sondern auch aufgrund der genannten Faktoren. So kann eine Wohnfläche im Gebiet A in der Kommune einen anderen Wert haben, als das Gebiet B. Gleiches kann auch der Fall sein, wenn es um Gewerbe- und Industrieflächen geht oder um landwirtschaftliche Flächen in einer Kommune. Bei landwirtschaftlichen Flächen spielt zum Beispiel auch die Qualität vom Boden eine sehr große Rolle. Hat der Boden bei einer landwirtschaftlichen Fläche keine gute Qualität, macht sich dieses dann bei der Bewirtschaftung bemerkbar.
Entwicklung vom Bodenrichtwert Mecklenburg-Vorpommern
Der Bodenrichtwert unterliegt einem stetigen Wandel, so auch in der Landeshauptstadt Schwerin. Hier hat sich alleine in der Innenstadt, in den letzten Jahren der Bodenrichtwert für Wohnflächen, sich um rund 10 Prozent, auf die bereits im Artikel erwähnten 1280 Euro pro Quadratmeter erhöht. Ganz anders sieht es bei den landwirtschaftlichen Flächen in Schwerin aus. Hier kam es zu keinen großen Steigerungen, so liegt hier der Bodenrichtwert je nach Gebiet zwischen 0,50 bis 3,10 Euro pro Quadratmeter. Gerade diese Entwicklung beim Bodenrichtwert überrascht, wenn man sich die pauschale Entwicklung von Mecklenburg-Vorpommern sich anschaut.
Starker Anstieg bei den landwirtschaftlichen Flächen
So haben sich nämlich die Preise für landwirtschaftliche Flächen von 2005 bis 2018 nahezu verfünffacht. War hier der Preis 2007 noch bei rund 4036 Euro für den Hektar, hat sich dieses auf 21.822 Euro gesteigert. Doch diese Entwicklung ist regional sehr unterschiedlich. Im Raum Rostock in Mecklenburg Vorpommern erzielt man zum Beispiel derzeit mit rund 25.000 Euro für den Hektar, den höchsten Ertrag bei einem Verkauf. Im Kreis Ludwigsluft-Parchim oder in Vorpommern-Greifswald sieht es schon wieder ganz anders aus, hier sind es nur 20.000 Euro für den Hektar. Wie man hier aber auch erkennen kann, wird hier der Wert nicht in Quadrameter wie beim Bodenrichtwert ausgewiesen, sondern in Hektar. Das ist aber leicht zu erklären, da es gerade in der Landwirtschaft auf die Größe ankommt. Große Fläche sind bei der Bewirtschaftung für den Ertrag unerlässlich. Da man dadurch dann auch höhere Gewinne erzielen kann. Zumal man auch hier klar wieder betonen muss, diese Werte kann man nicht auf ganz Mecklenburg-Vorpommern übertragen. Wie sich alleine am Bodenrichtwert für landwirtschaftlichen Flächen in der Landeshauptstadt Schwerin zeigt, wo man teilweise nur 0.50 Euro für den Quadratmeter hat.
Was ist das eigene Grundstück Wert?
Selbst wenn man jetzt ein Grundstück in Mecklenburg-Vorpommern besitzt oder eines kaufen möchte, so sollte man nicht nur auf die Bodenrichtwerte der jeweiligen Kommune schauen. Gerade wenn es um die Wertigkeit von einem Grundstück geht, ist immer die individuelle Bewertung vom Grundstück das A und O. Der Bodenrichtwert ist hier ein Faktor. Doch gerade je nach Anschluss an das Straßennetz oder eine eventuell vorhandene Bebauung, können den Wert von einem Grundstück schnell, deutlich über den Wert aus dem Bodenrichtwert erhöhen. Das als kleiner Hinweis, nicht das man am Ende den Bodenrichtwert Mecklenburg-Vorpommern falsch versteht und falsch verwendet. |